WE HAVE A DREAM

Ein theatrales Traumprotokollvon Futur3, in Kooperation mit der Freihandelszone – Ensemblenetzwerk Köln e.V.

Regie: André Erlen / Spiel: Irene Eichenberger, Stefan H. Kraft, Regina Welz / Dramaturgie: Luzia Schelling / Musik: Jörg Ritzenhoff / Ausstattung: Petra M. Wirth, Eva Sauermann / Licht: Boris Kahnert, Jan Wiesbrock / Assistenz: Miriam Meissner / Produktion: Theresa Heußen

Premiere: 30.11.2019 https://www.orangerie-theater.de/programm/we-have-a-dream/

Futur3 hat sich auf den Weg gemacht – in die Zone des Unbewussten, um das Territorium der Träume abzuschreiten: Ein kollektives Traumprotokoll aus über 200 Träumen des Ensembles bildet die Matrix für eine grenzüberschreitende Vision unserer Zeit – jenseits von Verstand, Diskurs und pragmatischem Kalkül. Wie sind unsere Träume miteinander verwoben? Wie sehen die Landschaften, durch die wir uns im Schlaf bewegen, bei Licht betrachtet aus? Wo begegnen wir einander, wo verpassen wir uns im fantastischen, flüchtigen, allnächtlichen Entwurf einer Welt, wie sie sein könnte? Aus nächster Nähe verfolgt das Publikum die Performer*innen auf ihrer Expedition zu den Phänomenen der Nacht, die das Bewusstsein aus dem Korsett der Logik und raumzeitlichen Notwendigkeit befreien: Wir durchqueren in diesem fantastischen Theaterabend den Bilderstrom des Unbewussten und werfen unsere Netze in die Dunkelheit, um den Traum unserer Zeit gemeinsam mit den Zuschauer*innen ans Licht zu heben.

Fotos: Martin Rottenkolber

 

“… Die Dramaturgie für diese Transzendenz der Träume auf der Theaterbühne folgt zum einem den nächtlichen Schlaf- und Traumphasen, vom langsamen Wegdämmern über die Tief- und Leichtschlafphase bis hin ins Reich der REM-Träume, wenn in den Phasen des paradoxen Schlafe, der Körper ruht und das Gehirn den Bilderstrom erzeugt, an den wir uns im Wachzustand besonders gut erinnern können. Gleichzeitig gliedern die Protokollanten ihre Traumberichte in der Chronologie eines halben Jahres, innerhalb dessen die gut 200 Traumprotokolle entstanden sind.  Nach erfolgter Einführung, mit Verweisen auf neurologischen und mythische Aspekte, hebt sich der Vorhang und eine Theater- und Traumlandschaft öffnet sich vor dem Auge des Betrachters, in der sich jenseits von Logik und raumzeitlichen Kontexten die unterschiedlichsten Szenarien entfalten. Kopfhörer, die jeder Zuschauer trägt, sollen mit ihrem akustischen Soundteppich aus Traumberichten, Musik und Geräuschen mithelfen, den Zuschauer in einen immersiven Zustand zu versetzen, um ganz in das Bühnengeschehen einzutauchen. Formal lässt der traumschöne Abend mit seinem stimmungsvollen Bühnenbild, der Spielfreude der Akteure und den atmosphärischen Ausrufezeichen durch den Einsatz der (Live)-Musik denn auch kaum Wünsche übrig.  Allein der Versuch, die persönlichen und kollektiven Traumszenarien auf eine auch inhaltlich relevante Ebene zu hieven, bleibt in Ansätzen stecken. (…) Gegen den kollektiven Traum einer besseren Welt als utopische Vision ist nichts einzuwenden. Allerdings ist die Partitur dieser Traumstimmen einfach zu schön, um wahr zu sein.”

Kölner Stadtanzeiger, 3.12.2019 “Zu schön, um wahr zu sein / Ein Albtraum in Nachtblau”

“Eine hypnotische und surreale Atmosphäre wird beim „theatralen Traumprotokoll“ I HAVE A DREAM erzeugt, eine Zwischenwelt zwischen Phantasie und Realität erschaffen, in die sich der Zuschauer selbst treiben lassen kann – Futur3 hat ein spannendes Experiment gewagt.”

WDR 5 scala – aktuelle Kultur