WER WOHNT DORT OBEN AUF GOLDENEN STERNEN
Zum 150. Todestag von Heinrich Heine
Initiative Deutsche Sprache, Goethe Institut Berlin
Inszenierung: Uli Jäckle
Dramaturgie, Textfassung: Luzia Schelling
Ist im öden, entvölkerten Himmel wirklich nur die Notwendigkeit als letzte Göttin übrig geblieben? Oder gibt es dort doch irgendwo eine grüne Hallelujawiese, Lust, Plaisir und gebratene Gänse? Und wenn es ein Himmelreich gibt, warum fällt dann von der ganzen Herrlichkeit nicht öfter mal etwas herunter? In der Juristischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin, in der Heinrich Heine 1821-1823 als Student über Büchern brütete und sich seinen Tagträumereien hingab, gehen wir auf der Grundlage von Heine’s phantastischen Tagebüchern und Prosafragmenten solchen Fragen nach. Der Deutsche Michel, die gelehrte Eidechse, der große Krieger Takuabeh und der unverbesserliche Rationalist Dr. Ascher: Sie alle kriechen aus den Rissen einer brüchig gewordenen Welt und suchen mit Heinrich Heine nach dem Wasser des Lebens. Wer wohnt dort oben auf goldenen Sternen? beschäftigt sich, jenseits von romantischer Lyrik und tagespolitischer Polemik, mit dem „staatsgefährlichsten Gedankengesindel“ eines visionären Autors, dem so heiß war, dass er meinte, der Äquator laufe mitten durch sein Herz.
Auf den Fotos: Izabela Terek-Jopkiewicz, Thomas Klees, Oliver Dressel
Ausstattung: Elena Anatolevna